Wasserparks, Design Thinking und Arbeit, die wirklich wichtig ist – ein Interview mit dem Director of Strategy von Kertis Creative

Patrick McNerthney
November 27, 2022

Was ist Ihnen als Führungskraft in der Designbranche das Wichtigste? Ja, IHNEN.

Diese Frage brennt uns derart auf den Nägeln, dass wir letzten Monat unser gesamtes vierstündiges Braintrust-Meeting (es fand zwar im Wings and Waves Wasserpark statt, zählt aber trotzdem + hat extrem viel Spaß gemacht) diesem Thema gewidmet haben, wobei wir zu den nachfolgenden Vermutungen gekommen sind – bevor wir höflich gebeten wurden zu gehen, weil wir angeblich „die Extrem-Rutsche und den Luxus-Whirlpool zu lange in Beschlag genommen haben“.

Doch kommen wir zu unseren Ergebnissen. Sie sind generell, übernatürlich und kontinuierlich vertieft in bzw. besessen von:

  • Trendigen Desserts
  • Apps
  • Produktivitätstools
  • Kerning
  • der effektiven Zusammenarbeit zwischen funktionsübergreifenden Teams und verschiedenen Stakeholdern, um die KPIs zu übertreffen usw. usw.

Das war's. Um mehr drehen sich Ihre Gedanken nicht.

Als Ashely Garth, unsere Social Media Managerin, uns jedoch später in unserem Lieblingslokal (Arby's) traf und wir ihr triumphierend diese Liste vorlegten, fragte sie, wie wir nur auf solche lahmen Vermutungen gekommen seien und warum wir uns nicht einfach ihr Interview mit Drew Tucker, Director of Strategy bei Kertis Creative, angesehen hätten, um mehr zu erfahren.

Hm, sie könnte recht haben. Wir sind auf jeden Fall froh, dass Ashley unsere Social Media Managerin ist.

Sie hat erst kürzlich mit Drew gesprochen, und es hat sich herausgestellt, dass Führungspersönlichkeiten sich für ... äh, wir haben uns das Video noch nicht angesehen ... doch es muss doch um Kerning und Apps und trendige Desserts und solche Dinge gehen, oder? ODER?

Okay, schauen wir uns das Video an. Ich freue mich schon auf Drews Rezept für den „besten Teekuchen der Welt“. Damit sind wir Ihnen einen Schritt voraus – und hinterlassen Ihnen eine praktische Spur aus Zeitstempeln.

(Das Video ist derzeit nur auf Englisch verfügbar.)

Wie Design zum Abbau von Polarisierung beiträgt (4:54-6:00)

 

„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir durch bewusstes Handeln eine einfühlsame Verbindung zu anderen Menschen aufbauen können. Für mich basiert gutes Design auf Empathie – und diese bildet die Grundlage, auf der wir Polarisierung überwinden können.“

Moment.

Ähm. Wir dachten, Sie interessieren sich hauptsächlich für Apps und so. Jetzt haben Ashley und Drew uns wirklich zum Nachdenken gebracht. Empathie? Kein Kuchen? Unsere kulturelle „Wir gegen die“-Mentalität durchbrechen? Was ist denn hier los?

 

Über Girls in Tech (1:30-3:07)

 

„Girls in Tech möchte Frauen beim Einstieg in die Technologiebranche unterstützen, indem es Ungleichheit durch Schulung, Aufklärung und Zugang zu wissensbasierten Produkten abbaut. Ich freue mich, dass Girls in Tech mich gebeten hat, eine Reihe von Bootcamps zu entwickeln – zweitägige Workshops, in denen Design Thinking vermittelt werden soll.“

Hä. Sie scheinen wirklich daran interessiert zu sein, Menschen das nötige Selbstvertrauen zu geben, um systemische Probleme zu überwinden, indem Sie zuerst ein Verständnis für das System als Ganzes entwickeln und dann die Ursachen angehen.

Wow, das ist ja wirklich toll.

 

Über das Trainieren unseres Geistes (3:12-4:01)

 

„Kreativität muss man kultivieren, ähnlich wie Geduld, Interesse oder Neugierde. Sie ist etwas, das es zu pflegen gilt – und dafür hat man in der heutigen Gesellschaft oft nur wenig Zeit. Design Thinking ist eine hervorragende Methode, die Kreativität zu fördern.“

Puh, das ist auch wichtig. Was haben Ashley und Drew sonst noch zu bieten?

 

Zum Thema Recherche (6:48-8:15)

 

„Wenn ich Menschen in Design-Recherche schule, versuche ich ihnen zu vermitteln, dass es immer Grenzen gibt ... und dass diese das Design besser machen. Innerhalb der Grenzen sollte man zunächst in die Breite schauen, sich ein Bild von allem machen, was es zu sehen gibt. Anschließend geht man in die Tiefe, wo es wirklich wertvolle Dinge zu entdecken gibt.“

Danach fährt Drew mit praktischen Schritten fort, wie man diese wertvollen Dinge findet, darunter „seltsame Forschungsmethoden vor Ort“, die die meisten Firmenkunden so nicht kennen.

Großartig!

 

Über Aufmerksamkeitsspannen (19:08-20:44)

 

„Als Medienproduzent sagt man gerne: Ja, die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ist kürzer geworden. Doch die Strategin in mir glaubt das nicht. Meiner Meinung nach gibt es einfach unfassbar viele Inhalte da draußen und wir sind nun mal unglaublich beschäftigt. Die Inhalte werden so umfassend und schnell geliefert, dass wir keine Zeit haben, sie zu verarbeiten oder einen Sinn darin zu sehen. Bei Kertis plane ich tatsächlich feste Zeit zum Nachdenken ein. Es gehört zu meinem Job, alles andere auszublenden und mich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.“

Stellen Sie sich das einmal vor: KEIN Herumgerenne, um auf dringende Angelegenheiten zu reagieren, sondern Zeit, um sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

 

Über die Bedeutung des „Warum“ (14:03-15:38)

 

„Sich auf das ‚Warum‘ zu konzentrieren, liegt in der DNA des Storytelling. Während der Bootcamp-Sessions von Girls in Tech meinte jedoch jemand: ‚Das ist alles ja gut und schön, doch am Ende des Tages geht es doch nur ums Geld.‘ Als Abteilungsleiterin weiß ich im Grunde, dass das stimmt. Dennoch kenne ich keine CEOs, die so reden. Sie wollen immer eine Geschichte darüber erzählen, warum sie an ihr Produkt oder ihr Unternehmen glauben. Die meisten unserer Kunden haben also tatsächlich das starke Bedürfnis, ihre Geschichte zu erzählen.“

Klingt gut – das „Endergebnis“ ist wichtig, doch es ist nicht das, „warum“ umsichtige CEOs und andere Führungskräfte irgendetwas tun. Es gibt einen tieferen Grund, und wie bei allem, was tiefgründig ist, ist dieser das Wichtigste.

Das interview mit Drew räumt zweifellos mit unseren zuvor aufgestellten, infam abwegigen Vorstellungen auf. Außerdem spricht es einen guten Punkt in Bezug auf das an, was wir hier bei Extensis tun.

Es geht uns weniger darum, Workflow-Management-Plattformen zu entwickeln, mit denen Sie die durch Ihre Kreativ-Assets erzielte Rendite maximieren können (auch wenn wir das ziemlich gut können). Vielmehr möchten wir Ihnen und Ihren Teams die Freiheit geben, Polarisierung abzubauen, systemische Probleme zu überwinden, die Kreativität zu kultivieren, kritisch zu denken und die wichtige Geschichte darüber zu erzählen, „warum“ Sie Ihr Leben überhaupt all diesen Dingen widmen.

Oder einfach ausgedrückt: Wir helfen Ihnen dabei, die Arbeit zu erledigen, auf die es ankommt, damit Sie jemand anderem dabei helfen können, die Arbeit zu erledigen, auf die es ankommt.