Für eine bessere Erfahrung: Bei Damaris Todors dreht sich alles ums UI-Design

Design ist ein wichtiger Baustein des kreativen Schaffens. Mit einem auffälligen und zugänglichen Markenauftritt erreichen Sie ein sehr viel größeres Publikum. Ein starkes Design bildet die Grundlage des Erfolgs kreativer Fachkräfte. Doch wenn Sie sich mit Ihrer Zielgruppe auf einer tieferen Ebene verbinden möchten, müssen Sie auch tief graben. Beim intuitiven Design geht es um mehr als die Auswahl der besten Schriften, Bilder und Farben. Es geht darum, auf den Zielen Ihrer Kunden aufzubauen und mit jeder einzelnen Entscheidung eine Verbindung zu ihrer Zielgruppe herzustellen.

Hier bei Extensis sind wir tagtäglich von großartigen Designs umgeben. Nicht nur unsere Kunden gehören zu den kreativsten Menschen der Welt, auch in unserem Team arbeiten außergewöhnliche Talente. In einem früheren Artikel haben wir bereit über Kris Hurrles Leidenschaft für die Fotografie berichtet. Diesmal haben wir mit unserer hausinternen Grafikdesignerin Damaris Todor gesprochen. Im Interview erzählt sie, was ihre Kreativität beflügelt und wie sie ihren Workflow managt.

Wie sind Sie zum Grafik- und User Interface (UI)-Design gekommen?

DT: Ich hatte das Glück, in Rumänien mit Mircea Mesesan von Monotone Design zu arbeiten. Er ist ein fantastischer Designer und Mentor. Er bot mir die Gelegenheit, mit außergewöhnlichen Kreativen zusammenzuarbeiten und verschiedene Designbereiche kennenzulernen. Ich habe mich intensiv mit der Gestaltung und Illustration von Benutzeroberflächen beschäftigt – etwas, mit dem ich mich nicht wirklich auskannte und von dem ich wenig Ahnung hatte.

Das UI-Design hatte es mir einfach angetan und irgendwie ist das auch so geblieben. Es mag vielen Kreativen langweilig und eintönig erscheinen, doch ich empfinde es als spannend, innovativ und bereichernd. Zu sehen, wie deine Arbeit zum Leben erweckt wird, ist etwas, von dem ich nie genug bekommen kann.


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Das ist ja interessant: Obwohl Sie nichts über Interface-Design wussten, haben Sie sich darauf eingelassen und festgestellt, dass es Sie begeistert. Offensichtlich haben Sie die Chance ergriffen, einen Ihnen unbekannten Bereich des Designs zu erforschen, und es hat sich gelohnt. Können Sie noch mehr darüber sagen, wie wichtig es ist, im Designprozess Risiken einzugehen?

DT: Etwas zu riskieren ist wie das Probieren neuer Eissorten: Man weiß nicht, welche man mag, bis man sich durchgekostet hat. Erst viele Geschmacksrichtungen später habe ich erkannt, dass mein Favorit Honig-Lavendel ist.

Bei manchen, mich eingeschlossen, dauert es eine Weile, bis sie herausfinden, was sie wirklich gerne tun – andere wissen es sofort. Wann immer sich eine Gelegenheit bietet, sollten Sie sie ergreifen, sich selbst zum Lernen motivieren und schauen, worin Sie gut sind.

Beim Thema Risiken im Design oder in der Kunst im Allgemeinen muss ich an Pablo Picasso denken und wie er ein Wagnis einging, als er „Les Demoiselles d’Avignon“ gemalt hat. Trotz aller Kritik hat er etwas riskiert und schließlich das einflussreichste abstrakte Werk des 20. Jahrhunderts erschaffen. Damit öffnete er in der visuellen Kunst und im Design die Tür zu unendlichen Möglichkeiten. Er inspirierte andere Künstler dazu, Risiken einzugehen und neue Methoden zur Schaffung abstrakter Kunst zu entdecken.

Was ich damit sagen will: Manchmal ist es okay, ein Risiko einzugehen, die Regeln zu brechen, die eigene Komfortzone zu verlassen und einfach etwas zu kreieren.

Das stimmt. Man weiß nicht immer, wo man landet, wenn man seine Komfortzone verlässt. Das Ergebnis kann etwas sein, das wir nur für uns selbst schaffen, oder etwas Fantastisches, das wir mit der ganzen Welt teilen wollen. Wo finden Sie auf der Suche nach neuen Ideen Ihre Inspiration?

DT: Ich schaue mir gern auf Behance, Dribbel und awwwards die Arbeiten anderer Designer an, aber auch das Reisen und die Natur haben sich für mich als unerschöpfliche Inspirationsquellen erwiesen. Wenn ich eine kreative Blockade habe, gehe ich in den Park oder an die Küste und lasse eine Weile die Seele baumeln – es gibt nichts Schöneres und Inspirierenderes als einen nebelverhangenen Tag am Strand. Die Stimmung ist dann fast magisch.

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Es ist erstaunlich, was alles möglich ist, wenn wir unserem Geist Raum zum Wachsen geben. Wenn der Funke übergesprungen ist, wie sieht dann Ihr Designprozess aus? Wie gelangen Sie von der Inspiration über den Entwurf zum fertigen Werk?

DT: Ich bin eher von der alten Schule und skizziere gerne. Manchmal suche ich nach älteren Skizzen und Ideen, um neue zu entfachen, alte Kritzeleien zu verfeinern oder zu verbessern. Als Künstler haben wir alle mal diese Momente, in denen wir an unserem Talent zweifeln und die chaotischen Skizzen, die wir während eines langweiligen Kurses oder Meetings gemacht haben, geringschätzen. Egal, wie schlecht eine Skizze aussieht, ich versuche dem Drang zu widerstehen, sie wegzuwerfen – vielleicht erweist sie sich in der Zukunft als hilfreich. Und wenn gar nichts mehr geht, lege ich einen Rahmen darum und nenne sie „Werk in Arbeit“.

Dies ist ein weiterer guter Ansatz, mit dem sich Zweifel im kreativen Prozess ausräumen lassen. Können Sie mir dazu ein aktuelles Beispiel aus Ihrem eigenen Workflow geben?

DT: Ich habe einmal an einer Infografik gearbeitet. Ich begann damit, Ideen für die Illustrationen im Innenteil zu entwerfen. Irgendwann kamen die Selbstzweifel und ich fragte mich, ob ich die richtige Richtung eingeschlagen hatte. Meine Skizzen waren ganz anders als das, was ich sonst immer gemacht hatte. Sie enthielten subtilen Humor und Superhelden-Frösche. Zum Glück habe ich mich getraut, meine Idee dem Team zu präsentieren, denn am Ende kam sie gut an.

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Ein Blick „hinter die Kulissen“ des kreativen Prozesses ist sehr aufschlussreich. Jede geniale Idee braucht einen Anfang und Zweifel können uns entweder in die Irre führen oder beflügeln. Doch wie Sie wissen, arbeiten wir nur sehr selten an lediglich einem Projekt. Wie organisieren Sie sich, wenn Sie mehrere Aufträge unter einen Hut bringen müssen?

DT: Ich hatte nie ein Problem damit, an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten. Ich mag Herausforderungen. Manchmal muss man tatsächlich ungestört kreativ arbeiten können, doch in diesem Fall starte ich einfach meine Lieblings-Spotify-Playlist, mache mir eine Tasse Tee, schließe meine E-Mails und schalte eine Weile ab. In arbeitsintensiven Zeiten kann ich mich darauf verlassen, dass mein Team bei Extensis mich bei der Priorisierung meiner Projekte unterstützt. So habe ich mehr Zeit für Aufgaben, die meiner unmittelbaren Aufmerksamkeit bedürfen.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten?

DT: Das Endergebnis. Ich liebe den Prozess, doch nichts bereitet mir mehr Freude, als Menschen mit meiner Arbeit zu bewegen. Design fühlt sich nicht wie eine Aufgabe an. Es ist etwas, das ich jeden Tag tue, ob zu Hause oder im Büro. Design ist fester Bestandteil meines Alltags – vom Arrangieren meiner Pflanzen auf der Fensterbank bis hin zur Idee für den Launch eines neuen Produkts.

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Seit Anfang 2020 ist für unser Team alles anders geworden. Wie hat sich Ihr Arbeitsablauf im letzten Jahr verändert?

DT: Seit der Pandemie ist meine Wohnung meine Arbeitsstätte. Ich genieße die Gemütlichkeit meines Zuhauses, doch ab und an vermisse ich es, in einem Café oder in der Stadtbibliothek zu arbeiten. Das Homeoffice hat seine Vorteile: weniger Ablenkungen und mehr Zeit mit der Familie. Außerdem kann ich so laut Musik hören, wie ich will (solange die Nachbarn sich nicht beschweren).

Was ist das Wichtigste, das Sie bei Ihrer Designarbeit gelernt haben?

DT: Salvador Dali hat gesagt: „Haben Sie keine Angst vor Perfektion – Sie werden sie nie erreichen.“ Die wertvollste Lektion, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe, ist, dass man immer wieder dazu lernen muss. Die Designwelt entwickelt sich ständig weiter, verbessert sich. Da muss man Schritt halten. Trends kommen und gehen, doch ein gutes Design sollte eine Konstante sein – und das ist die Herausforderung. Geben Sie zu, wenn Sie etwas nicht wissen, und nutzen Sie die Gelegenheit, zu lernen und Ihre Arbeit zu verbessern.

Es liegt in der Natur des Menschen, sich weiterzuentwickeln, und die Dinge um uns herum verändern sich ständig. Für mich ist ein gutes Design eine ständige Erinnerung daran, dass wir – egal was die Zukunft bringt – das Beste daraus machen können. Außerdem macht es unglaublich viel Spaß.


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